Magnesium

Geschichte

  • Magnesiumverbindungen sind schon lange bekannt und in Gebrauch
  • Joseph Black untersuchte als erster Magnesium
  • Michael Faraday stellte 1833 Magnesium durch Elektrolyse her

Vorkommen

  • immer in gebundener Form
    • Magnesit (MgCO3)
    • Dolomit (Ca,Mg)CO3
    • auch in Kalksteinbrüchen ist meistens mehr als 1% Mg enthalten
  • gelöst in Wasser
    • gemeinsam mit Ca für die Wasserhärte verantwortlich
    • Meersalz besteht zu 3,7% aus Magnesium
  • Achthäufigstes Element der Erde
Magnesit

Eigenschaften

  • Leichtmetall
    • Dichte: 1738 kg/m³
  • Schmelzpunkt: 650°C
  • Siedepunkt: 1107°C
  • Bildet an der Luft Oxidschicht (Passivierung)
  • Geringe Härte und Festigkeit
  • leicht entzündbar

Herstellung

  • Hauptsächlich durch Schmelzflusselektrolyse
    • Herstellung aus Magnesiumchlorid
    • Flussmittel: Kaliumchlorid und Calciumchlorid
Schmelzflusselektrolyse von Magnesiumchlorid

Verwendung von Magnesium

  • Reduktionsmittel (Stahlherstellung)
  • Magnesiumlegierungen
  • Magnesiumdruckguss
  • Pyrotechnik

Legierungen

Magnesium-Alumnium-Zink-Legierungen

  • Gut schweißbar
  • Hohe Zugfestigkeit (bis zu 400 N/mm²)
  • Einsatz im Kraft-, Flugzeug- und Schiffsbau
  • Durch Druckguss lassen sich komplizierte Werkstücke kostengünstig herstellen

Magnesium in Aluminiumlegierungen

  • Aushärtbar
  • Mg-Anteil bis 5%

Aushärten von Magnesiumlegierungen

Eine Magnesiumlegierung mit 5% Aluminium (95% Mg) wird auf ca. 500°C erwärmt. Dabei treten nur magnesiumreiche Mischkristalle (α-Mg) auf. Die Legierung ist hier einphasig (siehe Zustandsdiagramm).

Zustandsdiagramm Aluminium – Magnesium

Beim raschen Abkühlen bilden sich bei unter ca. 250°C noch keine Mg2Al12-Kristalle. Die α-Mg-Kristalle sind übersättigt an Al. Erst beim Auslagern entstehen sehr fein verteilte Ausscheidungen in Form von Mg2Al12-Kristallen zwischen den Korngrenzen der α-Mg-Kristalle.

Auscheidungshärtung von Mg-Al-Legierungen
Gängige Magnesiumgusslegierungen

Magnesiumgusslegierungen

  • Hohe Oxidationsempfindlichkeit
    • Tangentiale Eingusssysteme unbedingt vermeiden
    • Fallhöhe des Schmelzestroms gering halten, u. Umständen sogar das größte Volumen in den Oberkasten setzen
    • nach Möglichkeit keine runde Gestaltung der Einläufe
    • Keine scharfen Umlenkungen in der Kavität
    • Gießlauf soll während des Gießens vollständig gefüllt sein!
Zustandsdiagramm von Mg-Al-Legierungen bei 1,0%Zn
Quelle: Prof. R. Schmidt Fetzer, IMET TU Clausthal
Abhängigkeit des E-Moduls vom Sn-Gehalt einer Mg-Sn-Legierung
Zustandsdiagramm Mg-Sn

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